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Vom 10. bis 15. September fanden im französischen Lyon die Berufsweltmeisterschaften im Tischler- und Schreinerhandwerk statt. Für Deutschland mit dabei waren Felix Wilhelm (Disziplin "Bauschreiner") und Elias Kleespies (Disziplin "Möbelschreiner").

Abschlusszeremonie in Lyon - Es ist Edelmetall


Nach 13 Jahren gewinnt wieder ein deutscher Schreiner Edelmetall bei den Berufsweltmeisterschaften: Felix Wilhelm holt Silber und die 'Best of Nation'-Medaille für Deutschland. Elias Kleespies wird Fünfter, erzielt die zweithöchste Bewertung aller deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer und erhält eine Exzellenzmedaille.

Eine Silbermedaille bei den WorldSkills zu gewinnen und gleichzeitig aus allen Skills bester seines Landes zu werden, ist etwas Besonderes. Felix Wilhelm hat das geschafft und sich damit sowohl einen Traum erfüllt als auch für die vielen hundert Trainingsstunden der Vorbereitung belohnt. Nur an China war kein Vorbeikommen. Ansonsten hat der Ausnahmeschreiner aus Baden-Württemberg wie schon so häufig in seiner noch jungen Karriere eine Bestmarke gesetzt. Auch Elias Kleespies, Wilhelms Teamkollege aus Hessen, kann stolz auf sich sein. Denn mit seinem fünften Platz hat er nur denkbar knapp das Edelmetall verpasst. Vor ihm landeten Taiwan (Gold) sowie Frankreich, China und die Schweiz (jeweils Silber). So wurde in diesem Jahr weder bei den Bau- noch bei den Möbelschreinern eine Bronzemedaille vergeben.

Herzlichen Glückwunsch!!! Toll gemacht!!!

Hintergrund WorldSkills und Vorbereitung: „Skill“ (engl.) bedeutet Fähigkeit oder Geschick. Bei den WorldSkills messen sich die internationalen Nachwuchstalente verschiedener Gewerke aus Industrie und Handwerk. Insgesamt traten in diesem Jahr 1.400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus knapp 60 Berufen an. Das Tischler-Schreiner-Nationalteam maß sich in gleich zwei Kategorien mit der starken internationalen Konkurrenz: in der Bau- und der Möbelschreinerdisziplin. Über Monate vorbereitet wurden Elias Kleepies und Felix Wilhelm von den beiden Bundestrainern Florian Langenmair (Möbelschreiner) und Michael Martin (Bauschreiner) sowie den WorldSkills-Experten Jan Dröge und Markus Rauscher. Die deutschen Bau- und Möbelschreiner zählen seit Jahrzehnten zur Weltelite und haben bereits vier Bronze-, neun Silber- und fünf Goldmedaillen gewonnen.


Vierter Tag in Lyon - finaler Wahnsinn


Was für ein Wahnsinnsfinale! Heute am vierten Tag blieben Elias und Felix knapp dreieinhalb Stunden, um ihre Wettkampfprojekte abzuschließen. Mit einer mentalen und körperlichen Kraftanstrengung haben beide noch einmal alles aus sich herausgeholt. Angespornt von den Zuschauern und beflügelt von der grandiosen Stimmung gaben sie bis zum Abpfiff in den letzten Minuten alles. Dann war Schluss und der Jubel brandete erst so richtig auf. Mittendrin Felix Wilhelm und Elias Kleepies – völlig fertig und glücklich, diese Challenge bestanden zu haben. Da kann man nur sagen: Riesenrespekt und herzlichen Glückwunsch!

Jetzt kommt es darauf an, was die Jury sagt. Das Ergebnis erfahren wir dann morgen Abend während der Abschlusszeremonie. Diese beginnt morgen ab 18.30 Uhr. Wir drücken die Daumen!

Dritter Tag in Lyon - viele Bewertungen


Bei vier Wettkampftagen ist natürlich jeder Tag wichtig. Dennoch gibt es Zeiträume, die besonders spannungsgeladen sind. Für die 22 Möbelschreiner bei den WorldSkills ist heute so ein Tag, an dem viele Ereignisse zusammenkommen. So werden das Fußgestell verleimt und bewertet, ebenso wie die inneren Verbindungen. Dann soll der obere Schubkasten fertiggestellt und die Klappe mit der gelaserten Furnierarbeit ebenfalls verleimt und bewertet werden. Das wäre es dann auch schon für diesen Tag. ;-) 

Die 19 Bauschreiner gehen in ihrem Skill zwar weniger kleinteilig vor, aber keineswegs weniger anspruchsvoll. Sie hatten bis zum Mittag Zeit, ihr Türmodul – eine klassische Massivholzkonstruktion mit zahlreichen Verbindungen, einem Bogen und anspruchsvollen Winkeln – fertigzustellen. Danach übernahmen die WorldSkills-Experten, und die Teilnehmer arbeiteten an ihrem Rahmen weiter.


Zweiter Tag in Lyon - die Arbeiten nehmen Form an


Zur Halbzeit am Ende des zweiten Wettkampftages gibt es immer mehr zu sehen. Während Elias die Schubkästen und die Klappe fertiggestellt hat, nimmt Felix' Türmodul nach und nach Gestalt an. Das ist auch notwendig, denn am dritten Tag steht bei den Bauschreinern eine erneute Zwischenbewertung an. 



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Erster Tag in Lyon - Los geht's


Insgesamt haben die Kandidaten 22 Stunden reine Wettkampfzeit. 22 Möbelschreiner, zu denen auch Elias gehört, müssen in dieser Zeit ein Weinregal mit Klappe, zwei Schubkästen und offenen Seitenteilen fertigen; während 19 Bauschreiner, darunter Felix, die Aufgabe haben, ein zweiteiliges Türenmodell zu bauen, das neben kniffligen Winkeln und Schrägen auch einen aufwendigen Bogen und ein Rahmenteil mit Füllung aufweist. Zwischendurch gibt es immer wieder kurze Pausen zur Bewertung sowie die Gelegenheit, sich kurz mit den eigenen Experten auszutauschen. Denn die Worldskills-Experten bewerten nicht nur alle Arbeiten, sondern dürfen sich auch in festgelegten Zeitfenstern mit ihren Schützlingen besprechen: Elias mit Jan Dröge und Felix mit Markus Rauscher.


Der Wettbewerb ist am Dienstagmorgen zumindest bei den Bauschreinern pünktlich gestartet und Felix hat sofort damit begonnen, Winkel und Maße der technischen Zeichnung auf die Aufrissplatte zu übertragen. Bei Elias ging es nach letzten organisatorischen Absprachen etwas später los und er hat als erstes die Gelegenheit genutzt, um Matrial zu tauschen. Denn selbst kleinste Fehler im Holz können am Ende Punktabzug bedeuten. Clever.



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